Gottesäcker und ihre Simulacren. Mixed reality in der Sepulkralkultur
30.10. – 1.11.2014
In dem Maße, wie sich die Bestattungskultur verändert und ausdifferenziert, besetzt sie mit großer Selbstverständlichkeit auch die modernen Repräsentationsmedien. Die Orte, an denen bestattet und getrauert wird, zeigen sich mittlerweile auch in der digitalen Kommunikation, im Netz und in Netzwerken. Simulacren des Funeralen, Bilder der Anteilnahme und digitale Formen der Seelsorge mischen sich mit leiblich-realen Vollzügen. In den Codierungen des sepulkralen Zeichengebrauchs überlagern sich die Terrains und die Pragmatiken, die sich mit ihnen konstituieren.
Auf dieser Tagung sollen die medialen Aspekte der spätmodernen Bestattungskultur in medienwissenschaftlicher, kulturanthropologischer, religionswissenschaftlicher sowie theologischer Perspektive diskutiert und in einen theologischen Deutungshorizont eingezeichnet werden. Damit wird ein Beitrag zur Erforschung des Wechselverhältnisses von Medienkommunikationswandel einerseits und soziokulturellem Wandel andererseits geleistet. Zentral für diesen Wandel ist die hohe Bedeutung visueller Kommunikationsweisen, deshalb werden in interdisziplinärem Zugriff kultur- und bildtheoretische Perspektiven ins Gespräch mit einer kulturoffenen Praktischen Theologie gebracht.
Theologische Fakultät Rostock in Kooperation mit dem Fachbereich Evangelische Theologie, Hamburg
Thomas Klie / Ilona Nord (Hg.): Tod und Trauer im Netz Mediale Kommunikationen in der Bestattungskultur
Stuttgart: Kohlhammer 2016
Seit geraumer Zeit wird bereits im Cyberspace bestattet und getrauert. In dem Maße, wie sich die Bestattungskultur verändert und ausdifferenziert, besetzt sie mit großer Selbstverständlichkeit auch die modernen Repräsentationsmedien. Computer-mediatisierte Kommunikationen eröffnen dabei neue Wege zur Visualisierung des Umgangs mit Tod und Trauer. Simulacren des Funeralen, Bilder der Anteilnahme und das öffentliche Sichtbarmachen von Trauerprozessen sind dabei nicht nur in der virtuellen Welt zu lokalisieren, sondern sie bestimmen auch leiblich wahrnehmbare Realitäten von Trauernden.
In diesem Band geht es darum, die Art und Weise der Visualisierungen von Tod, Abschiedsprozessen und Bestattungsritualen im Cyberspace in interdisziplinärer Weite zu diskutieren und die Kultur- und bildtheoretsichen Perspektiven ins Gespräch mit einer kulturoffenen Praktischen Theologie zu bringen.
ISBN 978-3-17-029250-5
224 Seiten
Preis: 35,00 €