In Kirchen begraben - Kolumbarien.

26.-28.9.2013

Der rasante Wandel in der Sepulkralkultur äußert sich für die Kirchen nicht nur im Blick auf ihre rituelle Funktion, sondern ebenso hinsichtlich der Räume, die sie traditionell für Tote vorhalten. In jüngster Zeit bieten die Kirchen auf dem Markt alternativer Bestattungsfor­men neben den kirchlichen Friedhöfen vereinzelt auch ihre Sakralräume als Bestattungsorte an. In Kirch­gebäuden, die nicht mehr oder nur noch teilweise liturgisch genutzt werden, ent­stehen Kolumbarien. Vordergründig knüpft man hier an mittelalterliche bzw. antike Formen an, aber der kulturelle Kontext sind heute die pluralen Darstellungsoptionen einer spätmodernen Religions­kultur. 

Auf dieser Tagung sollen die Herausforderungen, die sich mit dem jungen Phänomen der Kirchenkolumbarien für die Christentumspraxis stellen, aufgeordnet und diskutiert werden. Welche liturgischen und seelsorgerlichen Handlungsspielräume öffnen sich für die Kirchen? Wie verändert sich die Wahrnehmung des gottesdienstlichen Raumes im Gegenüber zu den Urnenwänden? – In interdisziplinärem Zuschnitt sollen hier kulturwissenschaftliche und theologische, historische und liturgische, praktische und raumästhetische Fragen diskutiert werden.

Die Tagung setzt den Diskurs fort, der aus dem sepulkralen Forschungskontext an der Rostocker Theologischen Fakultät erwachsen ist und mit der ersten „Funerale I“-Tagung im September 2012 aufgenommen wurde. Sie stellt eine Kooperation dar zwischen der Theologischen Fakultät Rostock und dem Zentrum für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst, Hildesheim.

Theologische Fakultät Rostock in Kooperation mit dem Zentrum für Qualitätsentwicklung im Gottesdienst, Hildesheim

Folkert Fendler, Thomas Klie und Sieglinde Sparre (Hg.): Letzte Heimat Kirche. 
Leipzig: Evangelische Verlagsanstalt 2014

Der rasante Wandel in der Sepulkralkultur äußert sich auch im Blick auf die Räume, die kulturell für Tote vorgesehen sind. In jüngster Zeit bieten die Kirchen auf dem Markt alternativer Bestattungsformen vereinzelt auch ihre Sakralräume für Bestattungen an. In Kirchgebäuden, die nicht mehr oder nur noch teilweise liturgisch genutzt werden, entstehen Kolumbarien oder Urnenkirchen. Seit 2006 in Marl und Aachen in ehemaligen Pfarrkirchen Kolumbarien eingerichtet wurden, begann in der Bestattungskultur gewissermaßen ein neues Zeitalter.
Mittlerweile gibt es gut drei Dutzend dieser Kirchenkolumbarien, etliche sind in Planung. Man knüpft hier an religionskulturell Bekanntes an – manches muss aber auch ganz neu gedacht werden. Die Beiträge in diesem Band diskutieren die Herausforderungen, die sich mit dem noch jungen Phänomen der Kirchenkolumbarien für die kirchliche Praxis stellen.

ISBN 978-3-374-03894-7
196 Seiten 
Preis: 18,80 €